Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein weltweit verbreiteter Erreger, der schwere Atemwegserkrankungen hervorrufen kann, insbesondere bei Risikopersonen wie Säuglingen, älteren Erwachsenen sowie Lungen-, Herz- und Diabeteskranken. Im Juni 2023 wurde bereits der bivalente Protein-Impfstoff „Arexvy“ der Firma GSK für Personen ab 60 Jahren zugelassen, bei dem eine gentechnisch veränderte Form des RSV-Fusionsproteins als Antigen und das Adjuvans AS01E als Wirkverstärker fungieren. Nun folgte kürzlich die Zulassung eines weiteren RSV-Impfstoffs durch die Europäische Kommission, der zum Schutz von Säuglingen eingesetzt werden kann. Der bivalente Impfstoff „Abrysvo“ der Firma Pfizer ähnelt stark dem Wirkprinzip von „Arexvy“; er enthält als Antigene zu gleichen Teilen rekombinant hergestelltes RSV-Fusionsglykoprotein der beiden RSV-Stämme A und B, wodurch ein optimaler Schutz gegen beide RSV-Stämme erreicht wird. Eine Einzeldosis des Impfstoffs soll an Mütter zwischen der 24. und 36. Schwangerschaftswoche verabreicht werden, um das ungeborene Kind passiv zu immunisieren. Anschließend sind Säuglinge bis zu 6 Monate nach der Geburt vor einer Infektion geschützt. Beide Impfstoffe stehen bereits europaweit zur Verfügung – eine Bewertung / Empfehlung durch die STIKO steht noch aus. (CRM vom 13.9.2023)